Nachdem ich mir im Sommer bei meinen Läufen in Amerika eine Entzündung der Tibialis posterior zugezogen habe und dadurch schon den Rieder Stadtlauf gecancelt habe, hoffte ich ja, dass ich bis zum Berlin-Marathon alles wieder auf Schiene ist. Aber hier bin ich mit nicht ausgeheilter Entzündung an den Start gegangen. Im nachinein betrachtet war dies nicht unbedingt eine meiner klügsten Enstscheidungen. 🙂 Im Ziel des Berlin Marathon war mir klar, jetzt ist Laufpause angesagt.
Mein persönlicher Zeitpunkt wo ich wieder zu laufen starten wollte war Anfang Dezember, da wollte ich mit dem Training für den Barcelona Marathon 2017 starten. Das Datum kam näher und mein Knöchel war nicht schmerzfrei. Ich suchte nach alternative Heilungsansätze, da der klassische Ansatz mit Laufpause hat leider nicht gefruchtet. Ich erinnerte mich an einen Blogbeitrag von Thomas Rottenberg in seinem Standardblog. Er hat Heilung durch Stoßwellen gefunden.
Könnte dies die Lösung auch für mich sein? Ich sendete meinen MRT Befund an diverse Ärzte die ich mit Stichwort Stoßwellentherapie in Linz gefunden habe mit der Bitte um Ihre Einschätzung ob die Stoßwellentherapie bei einer Entzündung der Tibialis posterior helfen kann. Nach positiven bzw. vorsichtig positiven Rückmeldungen entschied ich mich einen Termin zu vereinbaren und das ganze auf einen Versuch ankommen lassen. Im persönlichen Gespräch wurde die Anamnese erstellt und mir die Methode sowie die Qualifizierung des Institutes erläutert. Mir wurde versichert, dass ich in guten Händen bin und dass das verwendete Gerät eines von 9 Geräten in Österreich sei, das sogenannte elektrohydraulische Stoßwellen generiert.
Ich habe dieses Marketing mal hingenommen und mir auf der Behandlungsliege gemütlich gemacht. Ich wurde gewarnt, dass die Behandlung eine schmerzhafte Erfahrung ist, ein Codewort wurde vereinbart mit dem ich meine Schmerzgrenze bekannt gebe. Ich war mir in diesem Augenblick nicht ganz sicher ob ich nicht in ein SM-Studio falsch abgebogen bin. 😀 Ich zeigte meine Tätowierungen und sagte, dass ich Schmerz vertrage und als gebürtiger Mühlviertler nicht jammere. 😉 Was dann bei der ersten Stoßwelle jedoch an Schmerz verursacht wurde erstaunte mich doch sehr. Dieser Schmerz verdient RESPEKT. Der Arzt versuchte mich mit Humor davon abzulenken, jedoch gab es immer wieder ziemlich Harte Schläge die ziemlich rein gehen. Also zur Info Stoßwellentherapie ist kein Ponyschlecken. 😀 Nach der ersten Einheit nun, soll ich Dehnen und die Sehne massieren. Ich bin neugierig und hoffe das dieser Strohhalm hilft und ich nach der zusätzlichen 10 wöchigen Laufpause wieder durchstarten kann.
UPDATE – 5 Wochen nach meinem Ersttermin hatte ich meinen zweiten Behandlungstermin. Die Schmerzen in meinem Knöchel waren stärker geworden. Der Arzt meinte dies sei ein positives Zeichen. Dadurch würde gezeigt werden, dass die Stoßwelle wirkt. Ich war skeptisch. Dies war auch deswegen, da ich wusste welche Schmerzen bei der zweiten Behandlung auf mich zukommen würden bzw. um wie viel schlimmer es sein müsste, jetzt wo mein Knöchel noch mehr schmerzte als zu Beginn der Behandlung und auf diesen Grundschmerz die Stoßwellen zu ertragen machte mir Angst. 🙁 Die Schmerzen waren absolut nicht lustig und ich werde zukünftig nur unter sehr triftigen Gründen einer Stoßwellenbehandlung zustimmen. Dies ist auch darin begründet, dass die Stoßwellentherapie keine 100%ig gesicherte Therapieform für eine Sehnenentzündung der tibialis posterior ist. Dies war mir im Vorfeld jedoch bekannt und dieses Risiko war ich damals bereit einzugehen. Meine 10 wöchige Laufkarenz wurde von 10 Wochen auf 16 Wochen ausgeweitet. 🙁 In diesen weiteren 9 Wochen ohne Laufen machte ich weiterhin die verordneten Dehnungsübungen und massierte meinen Knöchel für die „optimale“ Durchblutung. Letztendlich waren all diese Ansätze nicht zielführend und meine Tibialis posterior Sehnenentzündung ist weiterhin nicht abgeklungen. 🙁 Mein Fazit ist somit, dass unglücklicherweise die Stoßwellentherapie keine gesicherte Hilfe bei meiner Sehnenentzündung im Knöchel an der Tibialis posterior Sehne ist.
Was mir letztendlich geholfen hat und mich wieder zurück zum Laufen gebracht hat kannst du in meinem Beitrag Was hilft bei einer Sehnenentzündung nachlesen.
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- Meine 10k beim BMW Maraton Internacional Tangamanga - Oktober 13, 2019
Interessant – ich hatte im Oktober das gleiche Problem, musste deshalb im Köln Marathon aussteigen. Ich hab es aber wohl noch im Frühstadium bemerkt (obwohl es schon sehr schmerzhaft war), denn mit einer längeren Pause, viel Kühlen und einem Schuh-Wechsel konnte ich nach knapp 4 Wochen wieder relativ schmerzfrei laufen…
Ich habe es leider übertrieben 🙁 Bist du gänzlich Schmerzfrei? Ich habe noch ein ziehen in der sehne am Innenbereich des Knöchels und darum probiere ich das laufen nicht. Bin da unsicher und habe halt auch keine Vergleichswerte 🙂
Gibt es zwischenzeitlich Neues zu berichten, hat die Stoßwelle helfen können?
Ich habe vor noch einen abschließenden Beitrag zu schreiben. Im Augenblick muss ich noch warten mit laufen 🏃
Hey Markus,
wie geht es dir mittlerweile? Hat dir etwas geholfen? Ich plage mich momentan selber mit dem gleichen Problem rum..
Liebe Grüße 🙂
Hallo Andreas,
Die Stoßwelle hat mir nicht wirklich geholfen. Was mir dann geholfen hat war Laufpause, Physiotherapie, Podologische Einlagen und Nahrungsergänzung zum Wohle der Sehne https://amzn.to/2GHSM1X Ich werde die nächsten Wochen dazu noch einen Bericht verfassen.
Wünsche dir gute Besserung